29. April 2021

Eröffnung der Palurec Recyclinganlage – Meilenstein im Getränkekarton-Recycling

Am 29. April wurde die Palurec Recyclinganlage im Chemiepark Knapsack bei Köln offiziell eröffnet. Damit bricht ein neues Recycling-Zeitalter für den Getränkekarton an. Denn mit Inbetriebnahme dieser hochmodernen Anlage, die nach Ablösen der Papierfasern das Folien-Gemisch aus Polyethylen (PE) und Aluminium (Al) sowie die Kunststoff-Verschlüsse trennt und stofflich verwertet, steigt die Recyclingfähigkeit unserer Verpackung auf weit über 90 Prozent!

Jetzt holen wir uns den Rest: PE-Aluminium-Recycling gebrauchter Getränkekartons

Bisher wurden über drei Millionen Tonnen Getränkekartons in Deutschland stofflich verwertet. Die zurückgewonnenen Zellstofffasern haben eine deutlich höhere Faserlänge und bessere Festigkeitseigenschaften als die meisten anderen Altpapiere und eignen sich daher für die Herstellung stabiler Wellpappenverpackungen.

Nach dem Ablösen der Papierfasern fallen in der Papierfabrik Reststoffe an. Diese bestehen überwiegend aus einem Folien-Gemisch aus Polyethylen (PE) und Aluminium (Al) sowie Polyethylen hoher Dichte (HDPE), das von den Verschlüssen stammt. Die Verwertung dieses sogenannten Rejekts nehmen die Hersteller von Getränkekartons nun selbst in die Hand. Dazu gründeten sie 2017 die Palurec GmbH als 100%-ige Tochter des Fachverbandes Kartonverpackungen für flüssige Nahrungsmittel (FKN), welche in den Bau einer Verwertungsanlage investierte. Knapp drei Jahre Bauzeit sind vergangen und rund acht Millionen Euro haben die Unternehmen Elopak GmbH, SIG Combibloc GmbH und Tetra Pak GmbH & Co.KG in den Neubau investiert. Eine Investition, die sich auszahlt. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Denn aus den Reststoffen des Getränkekarton-Recyclings werden mit Palurec marktfähige Sekundärrohstoffe erzeugt. Das schont wertvolle Ressourcen, der Wertstoffkreislauf schließt sich.
„Der Getränkekarton zählt aufgrund des hohen Anteils nachwachsender Rohstoffe zu den klimafreundlichsten Verpackungen im Markt. Dank unseres einzigartigen Palurec-Anlagenkonzepts ist es uns jetzt gelungen, die Recyclingfähigkeit und damit die gesamte Ökobilanz des Getränkekartons noch einmal zu verbessern.”
Andreas Henn, Geschäftsführer Palurec GmbH
„Zum Erhalt der Biodiversität und zum Schutz unseres Klimas ist die Kreislaufwirtschaft ein zentraler Hebel. Wenn in Zukunft recyceltes Papier, Kunststoff und Aluminium aus dem Getränkekarton in neuen Produkten verarbeitet werden können, ist das ein wichtiger Schritt in Richtung Umweltschutz.”
Jörg-Andreas Krüger, Präsident des Naturschutzbund Deutschland (NABU)

Video zur Palurec Recyclinganlage

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In 1,5 Jahren zur fertigen Palurec Anlage

Recycling Palurec Anlage Hallenbau Elopak
Bau der Palurec Anlage
Recycling Palurec Anlage Hallenbau Elopak
Bau der Palurec Anlage
Recycling Palurec Anlage Hausbau Elopak
Bau der Palurec Anlage
Recycling Palurec Anlage Halle
Aufbau und Gestaltung der Palurec Anlage
Recycling Palurec Anlage Herstellung
Außenbereich der Palurec Anlage
Recycling Palurec Anlage Herstellung
Außenbereich der Palurec Anlage
Recycling Palurec Anlage Herstellung
Aufbau der Palurec Anlage
Recycling Palurec Anlage Herstellung
Innenraum der Palurec Anlage

Getränkekartonrecycling – So funktioniert’s:

Getränkekartons Recycling Funktionsweise Vorgang Kreislauf Faserverwertung Papierfabrik
Getränkekartons Recycling Funktionsweise Vorgang Kreislauf PE-Alu-Gemisch
Getränkekartons Recycling Funktionsweise Vorgang Kreislauf Rohstoffe

Palurec – Warum?

Palurec - Die Keyfacts im Überblick

Gründung Dezember 2017, Baubeginn Juli 2018, Inbetriebnahme Frühjahr 2020
Gesellschafter: Fachverband Kartonverpackungen für flüssige Nahrungsmittel e.V. (FKN)
Standort: Chemiepark Knapsack bei Köln mit 25 Mitarbeitern und einer Kapazität von 18.000 to (1. Ausbaustufe)
Investment: 8 Mio €
Projektentwicklung: KDVW GmbH & Co. KG Bielefeld, Realisierung: WIPA WERKZEUG- UND MASCHINENBAU GMBH, Stadtlohn MH Immobilien Betriebs GmbH & Co. KG, Herschbach

Wer ist der FKN?

Der 1981 gegründete Verband mit Sitz in Berlin vertritt die gemeinsamen Interessen der Hersteller von Getränkekartons: Ihm gehören die Unternehmen SIG Combibloc, Tetra Pak und Elopak an. Sie vereinen ca. 95% der in Deutschland vertriebenen Getränkekartons und sind seit dem Start des Dualen Systems maßgeblich am Aufbau und der Weiterentwicklung der Recycling-Infrastruktur für gebrauchte Getränkekartons beteiligt. Zu diesem Zweck wurde bereits 1991 die ReCarton GmbH gegründet, die als Dienstleister der dualen Systemgesellschaften die Vermarktung und Logistik gebrauchter Getränkekartons aus Haushaltssammlungen organisiert.

Und wie gehts weiter?

Derzeit laufen sowohl die Zertifizierung der Palurec-Anlage als auch das Antragsverfahren bei der Zentralen Stelle Verpackungsregister (ZSVR), deren Mindeststandard den Maßstab für die Ermittlung der Recyclingfähigkeit setzt.

 Ob es weitere Palurec-Anlagen geben wird, hängt von zahlreichen Faktoren ab. Zum Beispiel, welche Erfahrungen mit der Anlage gemacht werden, wie sich die Nachfrage auf dem Rezyklat-Markt entwickelt und in welchem Umfang sich Unternehmen aus der Recyclingwirtschaft engagieren. Anfragen von Papierfabriken aus ganz Europa zeigen jedenfalls aktuell ein großes Interesse an stofflichen Verwertungslösungen.
Zur Pressemitteilung des FKN
Zur Website des FKN
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Graham’s Family Dairy ist als Familienbetrieb in dritter Generation die größte unabhängige Molkerei Schottlands. Mit dem Pure-Pak® Classic minimiert Graham’s Plastik in seinen Frischmilch-Verpackungen.
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Postevand – Dänisch für: Leitungswasser. Das sollte man, wenn’s geht, am besten direkt aus dem Hahn trinken, meinen die Firmengründer. Doch wenn nicht: Dann aus dem Alu-freien Pure-Pak® Classic Karton für H2O!
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