16. Februar 2024

The Art of Packaging – Teil 1

Unsere neue Serie „The Art of Packaging“ nimmt Sie mit auf eine Reise von der Geburtsstunde des Pure-Pak® Kartons bis hin zum Getränkekarton als Markenträger und Nachhaltigkeitssymbol. Sie erwarten interessante Insights zu den größten Verpackungs- und Konsumententrends von heute und morgen mit ersten Einblicken in Zukunftsentwicklungen.
Im ersten Teil unserer Serie starten wir mit der Entstehungsgeschichte des Pure-Pak® Kartons und seiner Entwicklung bis heute.

Die Geschichte von der „Papierflasche“ zu den hochentwickelten Verpackungstechnologien der heutigen Zeit verdeutlicht, wie kontinuierliche Innovation und die Bereitschaft, sich den sich wandelnden Marktbedürfnissen anzupassen, den Erfolg in der Geschäftswelt fördern können. Elopak lieferte mit der Entwicklung des Pure-Pak® Kartons nicht nur ein Produkt, sondern auch einen inspirierenden Beitrag zum unternehmerischen Denken – ein Beweis dafür, dass aus einer zufälligen Idee eine wegweisende Innovation werden kann. Der Pure-Pak® Giebelkarton von Elopak hat sich über viele Jahrzehnte bewährt und ist selbst 100 Jahre nach seiner Erfindung noch immer eine der weltweit beliebtesten Verpackungen für Milch und Saft.

Patent, Passion, Packaging by Nature

In einer Zeit, in der die Hausfrau noch mit sauberen Milchkannen zum Milchgeschäft gehen musste und die mühsame Reinigung von schweren Glasflaschen zur Regel gehörte, entstand Ende des 19. Jahrhunderts der Traum einer leichten, praktischen Verpackung für Milch und Saft.
Die Erfindung der „Papierflasche“ revolutionierte nicht nur den Transport von Milch und Saft, sondern erleichterte auch die Lagerung und Entsorgung erheblich. Der Spielzeugfabrikant John Van Wormer kam auf die Idee zu seiner Erfindung, als ihm eine Glasmilchflasche herunterfiel. Dieses Missgeschick führte letztendlich zu einer der wegweisendsten Entwicklungen im Verpackungsbereich. 1915 wurde die „paper bottle“ von John Van Wormer patentiert und markierte somit die Geburtsstunde des heutigen Pure-Pak® Kartons von Elopak.
John Van Wormer verkaufte 1928 seine Patente für den Pure-Pak® Karton und für die entsprechende Maschine an die American Paper Bottle Company, die seine Technologie weiter entwickeln sollte. Diese holte sich Ende 1934 fachliche Unterstützung von Ex-Cell-O. Das Unternehmen galt zu der Zeit in den USA als renommiertester Hersteller von Präzisionsmaschinen. Gemeinsam schaffte man es, eine für den kommerziellen Einsatz geeignete Maschine zum Befüllen und Verschließen von Milchkartons zu entwickeln.
Doch nicht nur diese Entwicklung erwies sich als Herausforderung in der Geschichte des Unternehmens. Gegenwind kam auch von ganz anderer Seite: Flaschen- und Kistenhersteller, Transportunternehmen, Abfüller und Flaschen-Reiningungsunternehmen sowie die Molkereien, die große Summen in Flaschen und Ausrüstung investiert hatten, standen der Entwicklung negativ gegenüber. Doch am Ende setzte sich der Verbraucherwille durch, denn der Pure-Pak® Karton erwies sich bei den Konsumenten als allzu praktisch.

Der Öffnungsmechanismus – beste Erfindung nach dem Pure-Pak® Karton

Ex-Cell-O perfektionierte immer weiter seine Blanks-Maschinen, die sie von der American Paper Bottle Company geerbt hatten. Auch Forschungs-Studien wurden in Auftrag gegeben, denn die Verpackung musste nicht nur absolut dicht, sondern auch unter hygienischen Aspekten einwandfrei sein. Eine weitere „Entwicklungs-Baustelle“ war das Öffnen des Pure-Pak® Kartons. Denn der einst von Van Wormer patentierte Getränkekarton verfügte über keinerlei Öffnungsmechanismus – auch wenn er diesen in seinen Zeichnungen bereits vorgesehen hatte. Der Kunde musste die Verpackung mit einem Messer oder einer Schere öffnen. Ex-Cell-O brauchte 18 Jahre, bis die Lösung, wie sie heute als Easy Opening bekannt ist, entwickelt worden war: der Giebel wird an einer Seite nach hinten gedrückt und so zu einem Ausguss geformt, der nach Gebrauch wieder zurück geschoben werden kann, um den Karton wieder zu verschließen.

Ein Norweger bringt den Pure-Pak® Karton nach Europa

Mit dem Norweger Christian August Johansen weitete sich das Verpackungsgeschäft in Europa aus. Gemeinsam mit Johan H. Andresen erwarb er die Lizenz für den Pure-Pak® Karton und die Füllmaschine. Das war der Beginn von Elopak (European License of Pure-Pak). In Rekordzeit wurde im norwegischen Spikkestad eine große Produktionsstätte gebaut. 1958 war Asker Meieri die erste Molkerei in Europa, die ihre Milch in Pure-Pak® Kartons abfüllte. Bei den Verbrauchern kam die Milch in den Pure-Pak® Kartons so gut an, dass Kunden sogar bereit waren 20 Kilometer von Oslo nach Asker zu fahren, um in den Genuss der neuen Verpackung zu kommen. Die Molkerei rangierte nur wenige Jahre später die Glasflaschen komplett aus.
Die Erfolgsgeschichte von Elopak setzte sich rasant fort: Nur zehn Jahre nach der Gründung füllten rund 40 norwegische Molkereien ihre Milch in Pure-Pak® Kartons ab. In den folgenden Jahren eroberte Elopak auch weitere europäische Länder. So zählte die US-Army zu den ersten Kunden in Europa, denn die amerikanischen Truppen erhielten ihre tägliche Milchration im praktischen Pure-Pak® Karton, den sie bereits von zu Hause kannten. Elopaks erste nicht-nordische Niederlassung wurde 1967 in Frankreich errichtet. Ein Jahr später folgte eine Destination in Deutschland. Schwarzwaldmilch in Freiburg führte als erste Molkerei 1969 Frischmilch in Pure-Pak® Kartons in den deutschen Markt ein.

Meilensteine der Pure-Pak® Entwicklungsgeschichte

In den sechziger Jahren setzte Elopak im Rahmen seiner Wachstumsstrategie auf Innovationen: Die Wachsbeschichtung wurde durch Polyethylen ersetzt. 1970 wurde der Pure-Pak® Karton mit einer Aluminiumbarriere ausgestattet. Diese bahnbrechende Technologie ermöglichte einen verbesserten Produktschutz, eine erweiterte Haltbarkeit und eine längere Frische und Qualität der Produkte. Ein weiterer Meilenstein für Elopak war 1987 die Übernahme der Ex-Cell-O Packaging Systems Division und der Pure-Pak® Lizenz. Die Einführung des Pak-Lok Systems 1991 war eine der wichtigsten Innovationen von Elopak: Der revolutionäre Schraubverschluss für den Pure-Pak® Karton ermöglichte sowohl für frische als auch für länger haltbare Produkte ein einfaches Öffnen und sicheres Wiederverschließen.
2002: Testcenter Spikkestad
2011: Produktionswerk Mönchengladbach
2021: Wiedereinführung D-PAK
Elopak setzt stets nicht nur auf historische Erfolge, sondern treibt bis heute aktiv Innovationen voran. Das Unternehmen investiert nachhaltig in Forschung und Entwicklung, um die besten Technologien für seine Kunden bereitzustellen. So wurde das Elopak Technology Center in Spikkestad speziell für Forschungs- und Testzwecke erweitert. 2002 konnte Elopak seine Marktposition weiter stärken, indem es eine hochmoderne Füllmaschinenserie für frische und ultra-clean-abgefüllte Produkte auf den Markt brachte. Ein weiteres herausragendes Beispiel für Elopaks Innovationsfokus ist das 2011 in Mönchengladbach errichtete Produktionswerk für Aseptik-Abfüllmaschinen. Mit einem eigenen Labor für Lebensmittelkunde und einer modernen 4.500 Quadratmeter großen Fertigungshalle werden von hier aus die neuesten Generationen hochmoderner Füllmaschinen weltweit ausgeliefert. Heute zählt Elopak zu den weltweit führenden Systemanbietern für Verpackungen und Füllmaschinen. Seit 2021 ist das Unternehmen an der Osloer Börse notiert.
Doch Elopak verpflichtet sich nicht nur zur technologischen Spitzenleistung, sondern auch zu umweltbewusstem Handeln. Seit 2016 operiert das Unternehmen klimaneutral und bietet seinen Kunden mit dem Pure-Pak® und D-Pak Giebelverpackungen in Food- und Non-Food eine natürliche und praktische Alternative zu Plastikflaschen.

Der Pure-Pak® Karton – eine nachhaltige Evolution

Die Pure-Pak® Verpackung markierte einen entscheidenden Wendepunkt in der Geschichte der Verpackungsindustrie, indem sie nicht nur den Alltag der Hausfrauen erleichterte, sondern auch die Milch- und Saftindustrie revolutionierte. Dieser innovative Ansatz zeugte von echtem Unternehmergeist, der die Bedürfnisse der Verbraucher genau verstand. Durch die einfache Handhabung und umweltfreundliche Entsorgung des Getränkekartons wurde nicht nur die Hygiene verbessert, sondern auch der mühsame Prozess der Reinigung von Glasflaschen eliminiert. Hier zeigte sich der Mut zu Veränderung und die Bereitschaft, traditionelle Normen in Frage zu stellen. Elopak hat seit je her ein tiefes Verständnis für die Konsumentenbedürfnisse und die sozialen Veränderungen ihrer Zeit. Der Getränkekarton entwickelt sich bis heute immer weiter und ist nicht nur zu einem Symbol der Nachhaltigkeit, sondern auch zu einem Inbegriff von Convenience. So spiegelt der Pure-Pak® Karton nicht nur den technologischen Fortschritt wider, sondern auch die sich verändernden Lebens-, Kauf- und Konsumgewohnheiten.
Tropicana, Großbritannien
Tropicana hat sein erstes Sortiment an haltbaren Säften auf den Markt gebracht und damit neue Absatzmärkte für die globale Marke erschlossen. Die haltbaren Säfte sind Mitte 2023 bei allen wichtigen Einzelhändlern im Vereinigten Königreich auf den Markt gekommen.
LoveMilk, Großbritannien
Als Antwort auf wachsende Bedenken bei den Konsumenten hinsichtlich Plastikmüll launchte Freshways, die größte unabhängige Molkerei des Vereinigten Königreichs, Kartons mit Tethered Cap für seine Frischmilch-Produkte im Food Service-Bereich. Dadurch wird der Kunststoffverbrauch der Verpackungen bei Freshways signifikant reduziert.
Robinsons, Großbritannien
„Less plastic – more serves“ – Britvic launcht für die Marke Robinsons ein noch höher konzentriertes Fruchtsaftkonzentrat und verwendet dafür den 500ml Pure-Pak® Classic Karton. Im Ergebnis: 60 Portionen pro 500ml und 85% weniger Kunststoff.
smol, Großbritannien
Das Karton-Nachfüll-Angebot von smol wächst weiter. Nach Geschirrspülmittel und Weichspüler gibt es seit Anfang 2024 nun auch Fleckenentferner im praktischen Karton. Die zugehörige Original-Flasche zum Auftragen und Verteilen der Flüssigkeiten besteht zu 100% aus Recycling-Kunststoff.