05. Oktober 2023

Karton- statt Plastikverpackungen

Warum sich der Umstieg für Getränkehersteller lohnt

Laut der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD ) wird sich die weltweit produzierte Menge an Plastikabfällen bis 2060 fast verdreifachen. Der Verpackungssektor trägt am meisten zur Plastikproduktion bei. Denn viele Kunststoffverpackungen werden nur kurzzeitig genutzt und dann entsorgt, darunter Getränkeflaschen.
Die Lebensmittel- und Getränkeindustrie verfolgt ambitionierte Plastik-Einsparungsziele. Doch viele davon sind noch nicht erreicht, wie eine exklusive Recherche der Deutschen Welle zeigt. Demnach sind zwei Drittel aller Versprechen, Plastikmüll zu reduzieren, nicht umgesetzt. Es braucht also konsequentere Maßnahmen und Schritte in der Sortiments- und Verpackungsstrategie als bislang.
Ein wichtiger Treiber bei der Plastik-Reduzierung ist der Wunsch der Verbraucher*innen, nachhaltig einzukaufen. Das zeigen repräsentative Studien des Marktforschungsinstituts Mintel:

Plastik ist bei vielen Verbraucher*innen nicht die erste Wahl

45 Prozent der Deutschen vermeiden geben an, immer oder meistens in Plastik verpackte Produkte zu vermeiden
60 Prozent der Konsument*innen in Großbritannien halten Plastikflaschen für die am wenigsten umweltfreundliche Getränkeverpackung

Getränkekartons überzeugen durch Nachhaltigkeit

Eine Lösung ist der Umstieg von Plastik- auf Kartonverpackungen. Dafür gibt es in Deutschland bald einen zusätzlichen Anreiz, denn ab 2024 fällt die Ausnahme vom Einwegpfand für Molkereiprodukte in Plastikflaschen weg. Hinzu kommt, dass der Karton in Punkto Nachhaltigkeit die Nase vorn hat, wie eine Untersuchung der FH Campus Wien zeigt. Diese hat vier Trinkjoghurt-Verpackungen miteinander verglichen, darunter eine PET-Flasche, eine HDPE-Flasche und zwei Getränkekartons (mit und ohne Aluminium). Demnach verursachen die Kartonverpackungen 42 bis 67 Prozent weniger CO2-Emissionen. Gleichzeitig fällt ihre Recyclingfähigkeit um 52 bis 60 Prozent höher aus als bei den Plastikflaschen. Die Studie zeigte hinsichtlich der Verpackungseffizienz keine nennenswerten Unterschiede.

Diese Kund*innen haben bereits einen Verpackungswechsel vollzogen

Britvic, Großbritannien

Ein besonders prominentes Beispiel für den Umstieg von Plastik auf Kartonverpackungen ist die Fruchtgetränkemarke Robinsons des britischen Getränkeherstellers Britvic. Statt wie bisher in PET-Flaschen bringt Robinsons sein neues Fruchsaftkonzentrat in Pure-Pak® Kartons auf den Markt, die zu 89 Prozent auf pflanzlichen Materialien basieren. Mit dem neuen Konzentrat bietet der Hersteller mehr Portionen pro Verpackung und reduziert zugleich den Plastikeinsatz insgesamt. Die Kartons ersetzen drei einzelne Flaschen Konzentrat und ermöglichen eine 85-prozentige Reduzierung des Plastiks pro Portion im Vergleich zu einer Ein-Liter-Flasche Robinsons Double Concentrate. Die Einführung erfolgt zunächst in ausgewählten Filialen der Supermarktkette Tesco.
“Als Marke ist Robinsons ständig auf der Suche nach Innovationen und engagiert sich für die Reduzierung seiner Umweltauswirkungen. Fruchtsaftkonzentrat ist bereits ein nachhaltiges Produkt. Indem wir Robinsons in diesem neuen Verpackungsformat anbieten, können die Verbraucher sicher sein, dass die von ihnen gewählte Packung mehr Portionen enthält, aber weniger Verpackungsmaterial pro Portion verbraucht und nach der Verwendung recycelt werden kann.”
Fiona Graham, Innovation Lead für Robinsons

Boxed Water, USA

Der Wasserabfüller geht beim Umstieg von Plastik auf Karton mit gutem Beispiel voran. Im Rahmen einer Kooperation unterstützt er die Fluggesellschaft Alaska Airlines dabei, ihren Plastikmüll zu reduzieren. Durch die Partnerschaft werden nach eigenen Angaben pro Jahr 2,2 Millionen Pfund an Einwegplastik eingespart. Das entspricht dem Gewicht von 24 Boeing 737. Weitere Best Practices zum Thema Wasser im Getränkekarton finden Sie hier.
“Unsere Partnerschaft mit Boxed Water ermöglicht es uns, unseren Gästen eine Wasserverpackung mit deutlich höherem erneuerbarem Anteil anzubieten. Wir haben positives Feedback von Mitarbeitern und Gästen erhalten und freuen uns über die Ausweitung auf weitere Flüge.”
Diana Birkett Rakow, VP Public Affairs and Sustainability bei Alaska Airlines

Graham’s The Family Dairy, Großbritannien

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Die Molkerei setzte vor über 20 Jahren schon auf Getränkekartons. Doch als HDPE-Flaschen sich auf dem britischen Markt als Standard durchsetzten, stieg auch das Unternehmen darauf um. Vor zwei Jahren installierte die Firma in ihrem Betrieb in Southhampton wieder zwei Hochgeschwindigkeits-Füllmaschinen und füllt dort nun ausschließlich Frischmilch in Pure-Pak® Kartons ab. Diese sind heute deutlich emissionsärmer, effizienter und leichtgewichtiger als noch vor 20 Jahren. Als eine der ersten Molkereien im britischen Markt möchte Graham’s auf diese Weise einen Beitrag zum Schutz von Umwelt und Klima leisten.
“Der Karton bietet die perfekte Möglichkeit zur Kundenansprache. Wir nutzen das Seitenpaneel, um zu erklären, wie unsere neue Kartonverpackung dazu beiträgt, 1.000 Tonnen Plastik zu vermeiden.”
Robert Graham, Managing Director bei Graham’s The Family Dairy

LUORO, Deutschland

Auch viele Produkte aus dem Non-Food Bereich eignen sich für die Abfüllung in Flüssigkeitskartons. So gehört der Hersteller von Hygiene- und Personal-Care-Produkten LUORO zu den Vorreitern in der DACH-Region. Das Unternehmen bietet seit diesem Jahr Mundspülung seiner Marke Paperdent in unseren D-PAK™ Kartons an. Unsere Verpackungslösung ermöglicht es LUORO, mehr als 80 Prozent Plastik im Vergleich zu der sonst üblichen Kunststoffverpackung einzusparen. Weitere Best Practices zum Thema Non-Food finden Sie hier.
“Wir haben uns aus verschiedenen Gründen für eine Kartonverpackung von Elopak entschieden. Zum einen, aufgrund der deutlichen Plastikreduktion im Vergleich zu einer herkömmlichen Kunststoffflasche. Zum anderen, da diese Verpackung überwiegend aus dem erneuerbaren Rohstoff Holz hergestellt wird und dadurch einen geringen ökologischen Fußabdruck hat. Und auch die Recyclingfähigkeit hat uns überzeugt.”
Dr. Louis Bahlmann, Co-Founder & CEO von Luoro

Umstieg auf Kartons zahlt sich aus

Mit dem Umstieg von Plastik- auf Kartonverpackungen setzen die Hersteller ein positives Zeichen für den Umweltschutz und eine nachhaltigere Zukunft. Die steigende Nachfrage der Verbraucher*innen nach nachhaltigen Verpackungslösungen und die bevorstehende Aufhebung der Ausnahme vom Einwegpfand für Molkereiprodukte in Plastikflaschen ab 2024 in Deutschland sind klare Anzeichen für die Notwendigkeit dieses Wandels.
Robinsons nutzt Elopak Pure-Pak® Kartons
Das Elopak Pure-Pak® System
Packaging by Nature - mit der nachhaltigen Premium-Verpackung Pure-Pak® von Elopak
WOVO by Campomayor, Spanien
Der Flüssigei-Pionier Campomayor hat sich mit spanischen Lebensmittelwissenschaftlern zusammengetan, um die weltweit erste Milchalternative aus Eiklar zu entwickeln. WOVO wurde im April 2023 in ganz Spanien eingeführt, darunter bei Carrefour Hypermarkets, Gadis, Froiz und Vegalsa-Eroski.
Tropicana, Großbritannien
Tropicana hat sein erstes Sortiment an haltbaren Säften auf den Markt gebracht und damit neue Absatzmärkte für die globale Marke erschlossen. Die haltbaren Säfte sind Mitte 2023 bei allen wichtigen Einzelhändlern im Vereinigten Königreich auf den Markt gekommen.
LUORO, Deutschland
Der deutsche Hersteller und Anbieter nachhaltiger Produkte hat im August 2023 das neue Paperdent-Mundwasser „Milde Kräuter“ im 500ml D-PAK™-Karton eingeführt. Der Karton ermöglicht es LUORO, mehr als 80 Prozent Plastik im Vergleich zu den üblichen Verpackungen für Mundwasserprodukte einzusparen.